Konfliktschiene

Eine Konfliktschiene oder Schiene ist ein ungewöhnlicher Begleitumstand, der zum Zeitpunkt eines DHS vorhanden ist und den das Gehirn mit dem Konfliktinhalt verknüpft. Die Schiene ist nun gelegt; künftig wird das SBS jedes Mal neu aktiv, wenn der damalige Begleitumstand wieder wahrgenommen wird (man „fährt auf die Schiene auf“). Beispiele solcher Begleitumstände sind Geräusche, Musik, Stimmen, Geschmäcker, Gerüche, Farben, Gegenstände, Menschen, Bilder, aber auch Gesichtsausdrücke, eine bestimmte Aussprache eines Wortes und die räumliche Anordnung eines Teils einer Wohnung. Nur ungewöhnliche, einzigartige Umstände können als Schiene gespeichert werden, alltägliche und gewohnte Wahrnehmungen nicht.

Schienen lassen sich nicht auflösen oder löschen, sondern bleiben ein Leben lang bestehen. Man kann allenfalls erreichen, dass man auf eine Schiene nicht mehr „auffährt“, indem man:

• sich vergegenwärtigt, dass der Begleitumstand mit dem eigentlichen Konfliktthema gar nichts zu tun hat;
• dem Konflikt den Nährboden entzieht (innere Lösung, siehe Therapie nach den 5BN),
• die Umstände meidet oder
• begreift, dass der zugehörige Konflikt gegenstandslos geworden ist, weil er beispielsweise durch den Tod eines gefährdenden Menschen nicht mehr eintreten kann.

Schienen sind nicht mit Allergien gleichzusetzen. Allergien können durch Schienen, aber auch durch Rezidive bedingt sein.

Der biologische Sinn der Schienen wird in ihrer Warnfunktion gesehen. Wenn bspw. ein am Waldrand grasendes Reh in seiner Nähe plötzlich Vögel aufflattern sieht und im nächsten Augenblick ein Raubtier aus dem Wald gelaufen kommt, kann das beim Reh zum einen ein SBS auslösen (möglicher Konfliktinhalt: Todesangst) und zum anderen eine Schiene von der Wahrnehmung „aufflatternde Vögel“ zum SBS legen. Zukünftig aktivieren aufflatternde Vögel bei dem Reh immer das SBS, auch wenn (noch) kein Fressfeind zu sehen ist.