Vorläufer der 5BN

Schon lange vor der Entdeckung der 5 Biologischen Naturgesetze gab es Vermutungen und Erkenntnisse, die in diese Richtung deuteten:

  • Walter Walshe schrieb 1846, er und andere Forscher hätten den „Einfluss seelischen Schmerzes, unerwarteter Schicksalsschläge oder eines schwermütigen Temperaments“ als Hauptursache von Krebs ausgemacht.[1]
  • Claude Bernard widersprach der von seinem Zeitgenossen Louis Pasteur propagierten Infektionstheorie und wies 1878 darauf hin, dass sich höhere Lebewesen ständig an wechselnde äußere Bedingungen anpassen müssen, um ihre internen Verhältnisse (Milieu intérieur) konstant zu halten.[2][3]
  • Hans Eppinger und Leo Hess beschrieben 1910 einen Zusammenhang zwischen verschiedenen Krankheitssymptomen und der Aktivität von Sympathikus bzw. Parasympathikus. Ihrer Beobachtung nach könne man zwei Typen von Individuen unterscheiden, den Vagotoniker und den Sympathikotoniker.[2]
  • Walter Cannon beschrieb 1915 die Kampf-oder-Flucht-Reaktion, mit der Lebewesen auf Gefahrensituationen mit dem Sympathikus und der Freisetzung von Adrenalin und Noradrenalin reagieren.[2][4]
  • Ferdinand Hoff beschrieb 1934 den Zusammenhang zwischen der vegetativen Innervation, der Ausschüttung von Hormonen, der Körperwärme und anderen physiologischen Parametern.[2]
  • Hans Selye berichtete 1936 darüber, dass auf den Körper einwirkende Belastungen wie Wärme, Kälte, Lärm, Lichtreize, Verletzungen, extreme Muskelarbeit und Röntgenstrahlung gemeinsame Symptome zur Folge haben. Für diese körperliche Reaktion prägte er den Begriff Stress.[2]
  • David Cuthbertson beschrieb 1942 die Veränderung des Stoffwechsels bei traumatisierten Patienten in zwei Phasen, die er als Ebbe- und Flutphase bezeichnete (ebb phase und flow phase). In der Ebbephase, die unmittelbar auf die Traumatisierung folgt, sind Kerntemperatur, Sauerstoffverbrauch und Gewebedurchblutung reduziert. In der anschließenden Flutphase sind Temperatur, Sauerstoffverbrauch und Stickstoffausscheidung erhöht.[2]
Der vegetative Dreitakt nach Siedek.
  • Hans Siedek schreibt 1954 von einer Alarmphase und einer Erholungsphase als Folge eines Stressreizes. Der Alarmphase stellt er eine Vorphase voran und fasst dies unter dem Begriff vegetativer Dreitakt zusammen.[2]
  • Die Psychosomatik untersucht seit langem den Einfluss der Psyche auf körperliche (somatische) Vorgänge.
  • In den 70er-Jahren stellte der Däne Bahne Bahnson die Hypothese auf, Krebs sei „das Endergebnis eines psychobiologischen Prozesses“ und habe „Konflikte“ als Ursache.[5]
  • Das biopsychosoziale Modell wurde 1977 vorgestellt und sieht den Menschen nicht nur als körperlich-psychisches Wesen, sondern bezieht auch das soziale und kulturelle Umfeld mit ein.

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Walter Hayle Walshe: The Nature and Treatment of Cancer. London 1846. „Über den Einfluss seelischen Schmerzes, unerwarteter Schicksalsschläge oder eines schwermütigen Temperaments auf die Übertragung karzinomatöser Substanzen ist schon viel geschrieben worden. Sofern man den systematisch vorgehenden Verfassern glauben darf, bilden jene Erscheinungen die einflussreichste Ursache für Krebs... Es konnten sehr überzeugende Beobachtungen hinsichtlich der Einwirkung des Geistes auf die Entstehung dieses Leidens angestellt werden. Ich selbst habe mit Fällen zu tun gehabt, bei denen der Zusammenhang so offensichtlich war, dass... ihn in Frage zu stellen bedeutet hätte, sich gegen die Einsicht der Vernunft zu sträuben.“ Zit. n. Dr. med. Ryke Geerd Hamer: Kurzfassung der NEUEN MEDIZIN (Stand 1994) zur Vorlage im Habilitationsverfahren von 1981 an der Universität Tübingen, S. 201. Amici di Dirk, Köln 1994, ISBN 978-3926755063.
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 2,5 2,6 GNM-Info: Eine kurze Geschichte der Zweiphasigkeit. Kopie bei archive.org, Stand 12.1.2012.
  3. Wikipedia: Homöostase. Am 28.8.2021 abgerufen.
  4. Wikipedia: Kampf-oder-Flucht-Reaktion. Am 28.8.2021 abgerufen.
  5. Krebs durch Seelenschmerz und soziale Qual? In Der Spiegel 45/1977 vom 30.10.1977.