Sinnvolles Biologisches Sonderprogramm

Ein Sinnvolles Biologisches Sonderprogramm (kurz: SBS) ist eine vorprogrammierte Reaktion auf einen biologischen Konflikt. Von einem biologischen Konflikt spricht man, wenn ein biologisches Bedürfnis verletzt ist oder neu entsteht. Ein Konflikt wird daraus aber nur, wenn das betreffende Lebewesen die Situation nicht erwartet und damit alleine gelassen ist. Siehe auch das 1. Biologische Naturgesetz.

Beispiel: Eine Mutter empfindet große Sorge um ihr Kind, weil sich dieses verletzt hat. Die Situation kommt für die Mutter unerwartet, und sie ist damit alleine gelassen. Das sind die Voraussetzungen für das Brustdrüsen-SBS, das nun bei der Mutter beginnt. Die Drüsenzellen erhöhen die Milchproduktion, um dem Kind mehr Nahrung zur Verfügung zu stellen. Sinnvoll ist dieses Sonderprogramm, weil solche Situationen in der rauhen Natur für das Kind leicht zum Tode führen können und das Sonderprogramm dessen Überlebenschancen erhöht.

Es gibt beim Menschen viele verschiedene Sonderprogramme. Alle verlaufen nach den 5 Biologischen Naturgesetzen. Jedes Sonderprogramm hat einen eigenen Ort im Gehirn (Hirnrelais), von dem es gesteuert wird, und ein Organ bzw. einen Organteil, an dem es wirksam wird. Außerdem hat jedes Sonderprogramm einen bestimmten Konfliktinhalt, durch den es aktiviert wird, wenn das zugehörige biologische Bedürfnis unerfüllt ist. Im obigen Beispiel wäre der Konfliktinhalt die Verletzung des Kindes, gesteuert wird das SBS vom Brustdrüsenrelais im Kleinhirn, und beim Organ handelt es sich um die Brustdrüsen der Mutter.

Aktivierungsregeln

Abhängig von der Gewebsart gelten unterschiedliche Grundregeln dafür, welches SBS bei einem DHS aktiviert wird. Im Stammhirn, das das Entoderm und damit die entwicklungsgeschichtlich ältesten Organe steuert, verhält es sich am einfachsten. Hier bestimmt alleine der Konfliktinhalt, welches Hirnrelais bei einem DHS reagiert.
In den restlichen Hirnteilen gibt es die lokalen und die lateralen SBS-Aktivierungen. Bei ersteren bezieht sich der Konflikt auf eine Körperstelle (Bsp.: Lippenherpes[1]), das Organgeschehen findet dann an eben dieser Stelle statt. Bei den lateralen Aktivierungen hat der Konfliktinhalt nicht mit einer bestimmten Körperstelle zu tun (Bsp.: Sorgekonflikt, s.o.); hier entscheidet die biologische Händigkeit, in welcher Gehirnhälfte und damit auf welcher Körperseite (links oder rechts) das SBS stattfindet.[2] Mit der biologischen Händigkeit ist die angeborene Händigkeit gemeint; bei umerzogenen Linkshänder und Menschen, die wegen einer Verletzung oder Krankheit umlernen mussten, zählt also die ursprüngliche Händigkeit.[3]
Die SBSe der Großhirnrinde schließlich werden ebenfalls von der Händigkeit beeinflusst. Eine besondere Untergruppe der Großhirnrindenrelais bilden die Revierbereiche, die entlang der sylvischen Furche liegen und für die komplexere Regeln gelten.[4]

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Preliminary evidence for Herpes labialis recurrence following experimentally induced disgust. Am 19.7.2020 abgerufen.
  2. David Münnich: Das System der 5 Biologischen Naturgesetze, Band 1. 4. Auflage 2013, ISBN 978-3-00-035336-9, S. 131.
  3. David Münnich: Das System der 5 Biologischen Naturgesetze, Band 1. 4. Auflage 2013, ISBN 978-3-00-035336-9, S. 131-133.
  4. David Münnich: Das System der 5 Biologischen Naturgesetze, Band 2. Selbstverlag, Beckingen 2014, ISBN 978-3-00-041971-3, S. 136.