Sammelrohrkonstellation: Unterschied zwischen den Versionen

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== Fallbeispiele ==
== Fallbeispiele ==
* Ende der 1940er-Jahre droht ein Vater seiner 5-jährigen Tochter: „Wenn du nicht brav bist, kommst du zu Tante Clara!” Diese möchte das Mädchen gerne adoptieren, was damals in kinderreichen Familien keine Seltenheit war. Das Kind erleidet einen Flüchtlingskonflikt, weil es Angst davor hat, seine gewohnte Umgebung mit Eltern, Geschwistern und Spielkameraden zu verlieren und mutterseelenallein zu sein. Da die Eltern immer wieder damit drohen, sie zur Tante abzuschieben, wenn sie nicht brav sei, lebt sie in ständiger Angst. Als die Familie einmal zu Tante Clara zu Besuch fährt, erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt, weil sie Angst hat, nicht wieder mit zurückgenommen zu werden und bei der Tante bleiben zu müssen. Sie hat durch die beiden Konflikte auch als erwachsene Frau und Mutter einer erwachsenen Tochter mehrere [[Konfliktschiene|Konfliktschienen]]: Bei jedem Kontakt mit ihrer Mutter wird der eine Konflikt wieder aktiv; wenn sie verreist, bringt das den anderen Konflikt wieder in Aktivität. Eines Tages kommt es dazu, dass sie auf beide Schienen gleichzeitig auffährt, als sie ihr Mann nach einem Streit mit ihrer Mutter am Telefon dazu überredete, mit ihm nach Bayern in einen Kurzurlaub zu fahren. Nach mehreren hundert Kilometern Fahrt merkt ihr Mann, dass sie völlig desorientiert ist. Nach der Ankunft am Zielort ist es noch schlimmer: die Frau fragt immer wieder, wo sie sei, findet das Hotelzimmer nicht und läuft völlig desorientiert im Hotel umher. Der Ehemann, der die [[5BN]] kennt, begreift, dass eine Sammelrohrkonstellation vorliegt und weiß, was zu tun ist. Er fährt mit seiner Frau wieder nach Hause, wo sie ihr Haus nicht erkennt und ihren Mann fragt, wo sie seien. Dieser überlegt, wo sich die Frau am liebsten aufhält und nimmt sie mit zum Hühnerstall, wo sie oft über eine Stunde ihren Zwerghühnchen zuschauen konnte. Das Ehepaar steht dort und beobachtet die Hühner eine Weile, als die Frau sich umdreht und sagt: „Horst, wir sind zu Hause!“ In den folgenden 24 Stunden normalisiert sich alles wieder, einschließlich der Harnausscheidung, die auf ein Minimum zurückgegangen war. Wenige Jahre später löst die Frau den einen der beiden Konflikte durch eine große Aussprache mit ihrer Mutter und hat danach monatelang Nachtschweiß.<ref name="vermächtnisTl2S105-108"/>
* Ende der 1940er-Jahre droht ein Vater seiner 5-jährigen Tochter: „Wenn du nicht brav bist, kommst du zu Tante Clara!” Diese möchte das Mädchen gerne adoptieren, was damals in kinderreichen Familien keine Seltenheit war. Das Kind erleidet einen Flüchtlingskonflikt, weil es Angst davor hat, seine gewohnte Umgebung mit Eltern, Geschwistern und Spielkameraden zu verlieren und mutterseelenallein zu sein. Da die Eltern immer wieder damit drohen, sie zur Tante abzuschieben, wenn sie nicht brav sei, lebt sie in ständiger Angst. Als die Familie einmal zu Tante Clara zu Besuch fährt, erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt, weil sie Angst hat, nicht wieder mit zurückgenommen zu werden und bei der Tante bleiben zu müssen. Sie hat durch die beiden Konflikte auch als erwachsene Frau und Mutter einer erwachsenen Tochter mehrere [[Konfliktschiene|Konfliktschienen]]: Bei jedem Kontakt mit ihrer Mutter wird der eine Konflikt wieder aktiv; wenn sie verreist, bringt das den anderen Konflikt wieder in Aktivität. Eines Tages kommt es dazu, dass sie auf beide Schienen gleichzeitig auffährt, als sie ihr Mann nach einem Streit mit ihrer Mutter am Telefon dazu überredet, mit ihm nach Bayern in einen Kurzurlaub zu fahren. Nach mehreren hundert Kilometern Fahrt merkt ihr Mann, dass sie völlig desorientiert ist. Nach der Ankunft am Zielort ist es noch schlimmer: die Frau fragt immer wieder, wo sie sei, findet das Hotelzimmer nicht und läuft völlig desorientiert im Hotel umher. Der Ehemann, der die [[5BN]] kennt, begreift, dass eine Sammelrohrkonstellation vorliegt und weiß, was zu tun ist. Er fährt mit seiner Frau wieder nach Hause, wo sie ihr Haus nicht erkennt und ihren Mann fragt, wo sie seien. Dieser überlegt, wo sich die Frau am liebsten aufhält und nimmt sie mit zum Hühnerstall, wo sie oft über eine Stunde ihren Zwerghühnchen zuschauen konnte. Das Ehepaar steht dort und beobachtet die Hühner eine Weile, als die Frau sich umdreht und sagt: „Horst, wir sind zu Hause!“ In den folgenden 24 Stunden normalisiert sich alles wieder, einschließlich der Harnausscheidung, die auf ein Minimum zurückgegangen ist. Wenige Jahre später löst die Frau den einen der beiden Konflikte durch eine große Aussprache mit ihrer Mutter und hat danach monatelang Nachtschweiß.<ref name="vermächtnisTl2S105-108"/>
* Eine 16-jährige Schülerin wird gegen ihren Willen aus der Schule, in der sie sich wohl fühlt, genommen und in eine Lehre gegeben. Sie erleidet mehrere Konflikte, darunter einen Flüchtlingskonflikt und einen [[Sträubekonflikt]]. Der Sträubekonflikt aktiviert das [[Insulin-SBS]] mit Blutzuckerwerten von 300 mg/dl und höher und sie kommt fünf Wochen ins Krankenhaus. Dadurch erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt und hat seither Probleme, sich örtlich zurechtzufinden. Sie lagert außerdem ca. 40 kg Wasser ein.<ref name="vermächtnisTl2S166-172"/>
* Eine 16-jährige Schülerin wird gegen ihren Willen aus der Schule, in der sie sich wohl fühlt, genommen und in eine Lehre gegeben. Sie erleidet mehrere Konflikte, darunter einen Flüchtlingskonflikt und einen [[Sträubekonflikt]]. Der Sträubekonflikt aktiviert das [[Insulin-SBS]] mit Blutzuckerwerten von 300 mg/dl und höher und sie kommt fünf Wochen ins Krankenhaus. Dadurch erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt und hat seither Probleme, sich örtlich zurechtzufinden. Sie lagert außerdem ca. 40 kg Wasser ein.<ref name="vermächtnisTl2S166-172"/>
* Ein Junge und sein Hund sind ein Herz und eine Seele. Als der Junge nach England fährt und die Eltern nach einer Woche den Hund in Pflege geben, weil auch sie in Urlaub fahren wollen, hat der Hund bereits 5 kg Wasser eingelagert, lässt nur wenig Wasser und ist desorientiert, weil er in Sammelrohrkonstellation ist. Als man ihn zu seiner Mutter, die er seit mindestens vier Jahren nicht mehr gesehen hat, bringt, normalisiert sich sein Zustand rasch und er scheidet große Mengen Urin aus.<ref name="hamerSyndrom"/>
* Ein Junge und sein Hund sind ein Herz und eine Seele. Als der Junge nach England fährt und die Eltern nach einer Woche den Hund in Pflege geben, weil auch sie in Urlaub fahren wollen, hat der Hund bereits 5 kg Wasser eingelagert, lässt nur wenig Wasser und ist desorientiert, weil er in Sammelrohrkonstellation ist. Als man ihn zu seiner Mutter, die er seit mindestens vier Jahren nicht mehr gesehen hat, bringt, normalisiert sich sein Zustand rasch und er scheidet große Mengen Urin aus.<ref name="hamerSyndrom"/>
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[[Kategorie:Konstellation]]
[[Kategorie:Stammhirnkonstellation]]

Aktuelle Version vom 2. Februar 2024, 18:40 Uhr

Die Hirnrelais des Stammhirns. Relais Nr. 11 und 12 bewirken zusammen eine Sammelrohrkonstellation.

Die Sammelrohrkonstellation gehört zu den Stammhirnkonstellationen und besteht, wenn die Sammelrohr-SBSe beider Nieren sympathikoton (in der CA-Phase oder der Epi-Krise) sind. Mit anderen Worten herrscht eine Sammelrohrkonstellation, wenn beidseitig ein Flüchtlingskonflikt aktiv oder in der Epi-Krise ist.

Symptome

In Sammelrohrkonstellation ist die Wassereinlagerung noch stärker als im einfachen Sammelrohr-SBS[1] (Oligurie bis Anurie). Die tägliche Wasserausscheidung kann bis auf 150 ml reduziert sein.[2]

Wie bei allen Stammhirnkonstellationen herrscht auch hier Konsterniertheit.[3] Zusätzlich ruft die Sammelrohrkonstellation räumliche und zeitliche Desorientiertheit hervor.[4][1][5][2] Räumliche Desorientiertheit bedeutet in mäßiger Intensität, dass man die einzelnen Orte zwar kennt, aber sich schwer damit tut, vom einen zum anderen Ort zu finden,[4][1] auch wenn man den Weg schon oft zurückgelegt hat.[1] Menschen, die starke, äußerlich sichtbare Wassereinlagerungen haben, zeigen immer diese Desorientierung. Zu Hause fällt das nicht auf, nur wenn man sich hinaus begibt. In hoher Intensität findet man sich gar nicht mehr zurecht. Diese extreme Form der Desorientiertheit findet sich häufig in Altersheimen bei Menschen, die von ihrer Familie einfach abgestellt werden und sich von da an einsam und verlassen fühlen.[5]

Mit der zeitlichen Desorientiertheit ist gemeint, dass der Betreffende kein Gefühl für die Zeit mehr hat und ihm Zeitspannen viel kürzer vorkommen. Er kann beispielsweise auf die Uhr schauen und sehen, dass er in zwei Stunden einen Termin hat. Es vergehen vier Stunden, ehe er nochmals auf die Uhr blickt, weil es ihm so vorkommt, als wäre erst 1 Stunde vergangen. Über etwas, das vor einer Woche geschehen ist, berichtet er womöglich, es habe am Vortag stattgefunden – es fühlt sich für ihn so an.[5]

Ein weiteres Merkmal dieser Konstellation ist das Schielen beider Augen nach außen (doppelter Strabismus divergens),[1][5][6] das nur bei mittlerer bis starker Intensität zu bemerken ist. In den meisten Fällen steuert der Betreffende dem Schielen entgegen, so dass es erst bei Müdigkeit kurz vor dem Einschlafen sichtbar wird.[1]

Biologischer Sinn

Der biologische Sinn der Sammelrohrkonstellation wird darin gesehen, dass ein Lebewesen, dass sich verirrt hat und nicht mehr zu seiner Familie oder Herde findet, an Ort und Stelle verharrt, weil es dadurch eher von den anderen gefunden wird.[4][1] Bereits der einfache Flüchtlingskonflikt führt zum Zurückhalten von Wasser; dem doppelseitigen Konflikt, der eine besonders kritische Situation des Alleinegelassenseins wiederspiegelt, begegnet die Natur, indem sie noch mehr Wasser einspart und außerdem das Lebewesen in Konsternierung sowie räumliche und zeitliche Desorientiertheit versetzt. Durch die räumliche Desorientierung bleibt es an Ort und Stelle, durch die zeitliche Desorientierung fällt das Abwarten leichter.[5]

Fallbeispiele

  • Ende der 1940er-Jahre droht ein Vater seiner 5-jährigen Tochter: „Wenn du nicht brav bist, kommst du zu Tante Clara!” Diese möchte das Mädchen gerne adoptieren, was damals in kinderreichen Familien keine Seltenheit war. Das Kind erleidet einen Flüchtlingskonflikt, weil es Angst davor hat, seine gewohnte Umgebung mit Eltern, Geschwistern und Spielkameraden zu verlieren und mutterseelenallein zu sein. Da die Eltern immer wieder damit drohen, sie zur Tante abzuschieben, wenn sie nicht brav sei, lebt sie in ständiger Angst. Als die Familie einmal zu Tante Clara zu Besuch fährt, erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt, weil sie Angst hat, nicht wieder mit zurückgenommen zu werden und bei der Tante bleiben zu müssen. Sie hat durch die beiden Konflikte auch als erwachsene Frau und Mutter einer erwachsenen Tochter mehrere Konfliktschienen: Bei jedem Kontakt mit ihrer Mutter wird der eine Konflikt wieder aktiv; wenn sie verreist, bringt das den anderen Konflikt wieder in Aktivität. Eines Tages kommt es dazu, dass sie auf beide Schienen gleichzeitig auffährt, als sie ihr Mann nach einem Streit mit ihrer Mutter am Telefon dazu überredet, mit ihm nach Bayern in einen Kurzurlaub zu fahren. Nach mehreren hundert Kilometern Fahrt merkt ihr Mann, dass sie völlig desorientiert ist. Nach der Ankunft am Zielort ist es noch schlimmer: die Frau fragt immer wieder, wo sie sei, findet das Hotelzimmer nicht und läuft völlig desorientiert im Hotel umher. Der Ehemann, der die 5BN kennt, begreift, dass eine Sammelrohrkonstellation vorliegt und weiß, was zu tun ist. Er fährt mit seiner Frau wieder nach Hause, wo sie ihr Haus nicht erkennt und ihren Mann fragt, wo sie seien. Dieser überlegt, wo sich die Frau am liebsten aufhält und nimmt sie mit zum Hühnerstall, wo sie oft über eine Stunde ihren Zwerghühnchen zuschauen konnte. Das Ehepaar steht dort und beobachtet die Hühner eine Weile, als die Frau sich umdreht und sagt: „Horst, wir sind zu Hause!“ In den folgenden 24 Stunden normalisiert sich alles wieder, einschließlich der Harnausscheidung, die auf ein Minimum zurückgegangen ist. Wenige Jahre später löst die Frau den einen der beiden Konflikte durch eine große Aussprache mit ihrer Mutter und hat danach monatelang Nachtschweiß.[7]
  • Eine 16-jährige Schülerin wird gegen ihren Willen aus der Schule, in der sie sich wohl fühlt, genommen und in eine Lehre gegeben. Sie erleidet mehrere Konflikte, darunter einen Flüchtlingskonflikt und einen Sträubekonflikt. Der Sträubekonflikt aktiviert das Insulin-SBS mit Blutzuckerwerten von 300 mg/dl und höher und sie kommt fünf Wochen ins Krankenhaus. Dadurch erleidet sie einen zweiten Flüchtlingskonflikt und hat seither Probleme, sich örtlich zurechtzufinden. Sie lagert außerdem ca. 40 kg Wasser ein.[8]
  • Ein Junge und sein Hund sind ein Herz und eine Seele. Als der Junge nach England fährt und die Eltern nach einer Woche den Hund in Pflege geben, weil auch sie in Urlaub fahren wollen, hat der Hund bereits 5 kg Wasser eingelagert, lässt nur wenig Wasser und ist desorientiert, weil er in Sammelrohrkonstellation ist. Als man ihn zu seiner Mutter, die er seit mindestens vier Jahren nicht mehr gesehen hat, bringt, normalisiert sich sein Zustand rasch und er scheidet große Mengen Urin aus.[9]

Einzelnachweise und Anmerkungen