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Der Dünndarm (Intestinum tenue) ist der längste Teil des Darms und reicht vom Magen bis zum Dickdarm. Seine Hauptaufgabe besteht in der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser aus der Nahrung.[1]

Lage und Einteilung des Dünndarms


Entoderm
Ektoderm
Die Gewebsarten des Dünndarms.

Aufbau und Funktion

Der Dünndarm ist beim lebenden Erwachsenen 3–5 Meter lang. Er liegt in gefalteten Schlingen in der Mitte der Bauchhöhle und ist vom Dickdarm eingerahmt.[1] Man teilt den Dünndarm in drei unterschiedlich lange Abschnitte ein:

  • Der relativ kurze Zwölffingerdarm (Duodenum) mischt das Sekret der Bauchspeicheldrüse sowie die Galle bei. Diese Verdauungssekrete enthalten Enzyme, die Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß aufspalten, damit sie aufgenommen werden können. Die Sekrete sind basisch und neutralisieren den vom Magen kommenden sauren Speisebrei, sodass die Enzyme ihre volle Wirkung entfalten können. Zusätzlich besitzt der Zwölffingerdarm die Brunner-Drüsen, die neutralisierendes Hydrogenkarbonat ausscheiden. In der Chirurgie zählt man den Zwölffingerdarm meist nicht zum Dünndarm.[1]
  • Der Leerdarm (Jejunum) schließt sich an den Zwölffingerdarm an und resorbiert den Hauptteil der Nährstoffe. Zusammen mit dem Zwölffingerdarm nimmt er den Großteil der Kohlenhydrate, etwa 95 % der Fette und über 80 % der Eiweiße auf.[1]
  • Der Krummdarm (Ileum) folgt ohne scharfe Grenze auf den Leerdarm und ist ca. 50 % länger als dieser.[1] Seine Hauptaufgabe ist die Resorption von Stoffen, die im Leerdarm nicht resorbiert wurden. Manche Stoffe wie Gallensäuren und Vitamin B12 werden nur im Krummdarm aufgenommen.[2]

Die Aufnahme von Wasser vollzieht sich im gesamten Dünndarm, wobei die Menge absorbierten Wassers Richtung Dickdarm absinkt. Daneben nimmt der Dünndarm viele Mineralstoffe und Vitamine auf. Mit Ausnahme der Fette gelangen die resorbierten Nährstoffe über die Pfortader in die Leber. Der Abtransport der Fette geschieht hingegen über die Lymphe.[1]

Die Wand des Dünndarmes setzt sich aus drei Schichten zusammen:[1]

  • Die innerste Schicht ist die Schleimhaut. Der Schleim, den sie absondert, bildet eine Gleitschicht für den Speisebrei. Die Schleimhaut besitzt eine Unterschicht aus glatten Muskelzellen, die der Schleimhaut Beweglichkeit verleihen.
  • Es folgt eine Schicht aus lockerem Bindegewebe, durch das sich die Schleimhaut gegenüber der nachfolgenden Muskelschicht verschieben kann.
  • Die Muskelschicht schließlich besteht aus glatter Muskulatur und ist als innere Ringmuskel- und äußere Längsmuskelschicht angeordnet. Diese Anordnung ermöglicht Pendel- und Segmentierungsbewegungen zur Durchmischung des Nahrungsbreis sowie peristaltische Bewegungen zum Weitertransport.

Zur Vergrößerung der Oberfläche besitzt der Dünndarm Zotten, fingerförmige Erhebungen der Dünndarmschleimhaut, und Krypten, Einsenkungen in der Schleimhaut. Zusätzlich besitzen die Epithelzellen der Zotten sog. Mikrovilli, fadenförmige Zellfortsätze. In geringem Maße tragen auch halbkreisförmige Falten zur Erhöhung der Oberfläche bei. Die vergrößerte Darmoberfläche dient der besseren Aufnahme der Nahrungsbestandteile.[1] Im Krummdarm verschwinden die Zotten und Falten allmählich.[3]

Am Ende des Dünndarmes Ileozäkalklappe, die den Durchgang zum Dickdarm verschließt. Erst bei einem Druckanstieg im Krummdarm öffnet sie sich, sodass der Inhalt in den Dickdarm übertritt. Bei einem Druckabfall verschließt sie sich wieder, sodass der bakterienreiche Dickdarminhalt nicht in den Dünndarm gelangt.[1]

Die Schleimhaut des Dünndarmes gehört der Gewebsart Entoderm an, ist aber im ca. 2 cm langen[4] Bulbus duodeni (auch Ampulla duodeni), dem Anfangsteil des Zwölffingerdarmes, von einem ektodermalen Epithel überzogen.[5][6]

Sonderprogramme

In folgenden Teilen des Dünndarmes kommen SBSe vor:

Siehe auch

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 1,4 1,5 1,6 1,7 1,8 Wikipedia: Dünndarm. Am 24.3.2024 abgerufen.
  2. DocCheck: Ileum. Am 24.3.2024 abgerufen.
  3. Wikipedia: Ileum. Am 24.3.2024 abgerufen.
  4. Engl. Wikipedia: Duodenum. Am 24.3.2024 abgerufen.
  5. Dr. med. Mag. theol. Ryke Geerd Hamer: Vermächtnis einer Neuen Medizin, Teil 1. Amici di Dirk, 7. Auflage 1999, ISBN 978-3926755001, S. 367. „...im Bulbus duodeni [...] überlappen sich zwei Epithelformationen: Das Darmepithel, das entwicklungsgeschichtlich vom Entoderm, dem inneren Keimblatt, abstammt und zum Magen-Darm-Trakt gehört und sein Relaiszentrum im Stammhirn hat, sowie das jüngere Plattenepithel, das dem Ektoderm, dem äußeren Keimblatt angehört und sein Relaiszentrum im Großhirn hat. Daher die Schmerzen beim Magen- oder Zwölffingerdarm-Geschwür...“
  6. 5BN.de: Gewebsschichten. Am 24.3.2024 abgerufen.